Datum: Samstag, 22. März 2025
Ort: Goslar, Harz
Distanz: 30 km
Anreise & Vorbereitung
Bereits am Freitag, den 21. März, kam ich gegen 14 Uhr in Goslar an. Nach dem Einchecken in meine Ferienwohnung ruhte ich mich kurz aus und entschied mich dann spontan, eine selbstgeführte Stadttour über Get Your Guide zu machen. Die App lotste mich durch die historische Altstadt, an bedeutenden Sehenswürdigkeiten vorbei – spannend und informativ.
Anschließend kehrte ich in ein griechisches Restaurant ein, aß eine Kleinigkeit und ging zurück zur Unterkunft, um noch ein wenig zu lesen und früh schlafen zu gehen. Ich hatte mir für den nächsten Tag bereits drei hartgekochte Eier vorbereitet und den Rucksack fertig gepackt.
Der Start des Harzmarsches
Samstagmorgen, 7:30 Uhr. Ich stand auf, frühstückte, füllte mein Wasser auf, schnappte mir mein Ticket und machte mich auf den Weg zum Start. Schon auf dem Weg zum Parkplatz spürte ich die Aufregung – das Kribbeln, das man hat, wenn man etwas Neues wagt.
Der Parkplatz war gut gefüllt, aber ich ergatterte noch einen Platz. Der Check-in verlief reibungslos: Armbänder für die Startgruppe (ich war in Gruppe 4), ein T-Shirt und die letzten Infos zur Sicherheit.
Als ich um 9:30 Uhr mit meiner Gruppe loslief, war da nicht nur Vorfreude, sondern auch Respekt vor dem, was kommt. Ich wusste, diese 30 km würden mehr als nur physische Ausdauer fordern. Der erste Anstieg ließ nicht lange auf sich warten. Viele Teilnehmer zogen zügig an mir vorbei, aber ich blieb bei meinem Tempo – ca. 5 km/h. Ich vertraute auf das, was ich mir vorgenommen hatte.
Durch den Harz: Natur, Anstiege & Durchhaltevermögen
Es ging durch die herrliche Natur mit Blicken über Goslar, vorbei an kleinen Orten wie Oker.
Nach dem kleinen Städtchen Oker ging es wieder bergauf – Bereits ab etwa Kilometer 5,5 begann der erste längere Anstieg – stetig, aber gut machbar.
Ich war froh, dass ich meine Wanderstöcke dabeihatte. Sie halfen mir nicht nur, das Tempo konstant zu halten, sondern gaben mir auch zusätzliche Stabilität, besonders auf den steileren Abschnitten.
Rückschläge & neue Learnings
Ein kleiner Schreckmoment: Mein Handy fiel unterwegs auf den Boden – zum Glück war es durch ein Panzerglas geschützt. Jetzt muss ich nur das panzerglas ersetzen 🙂
Nach dem Verpflegungspunkt folgte ein langer, flacher Anstieg, der sich in die Länge zog. Kein Ende in Sicht – eine echte Herausforderung.
Etwa bei Kilometer 17 spürte ich, dass mir Energie fehlte. Rückblickend hätte ich, wie schon erwähnt, beim Verpflegungspunkt unbedingt eines meiner vorbereiteten hartgekochten Eier essen sollen.
Ich merkte deutlich: Auch bei ketogener Ernährung gilt – man muss rechtzeitig essen, nicht erst, wenn die Energie sinkt.
Ich griff zu einem Keto-Riegel, und schon bald stabilisierte sich mein Energielevel wieder. Es war ein klarer Reminder: Planung ist gut – Umsetzung ist besser. Die Nüsse liefern eine tolle Grundversorgung, aber bei so einer Belastung muss gezielt nachgelegt werden.
Ab Kilometer 20 wurde es dann besonders interessant: Der Weg führte oben auf dem Bergrücken entlang – man kann fast sagen, wir liefen auf dem Kamm. Die Aussicht war spektakulär, doch der Wind peitschte uns ordentlich entgegen. Die Bäume in diesem Abschnitt waren teilweise abgeholzt, was den Wind ungehindert durchfegen ließ. Doch ich blieb dran, hielt mein Tempo und kämpfte mich weiter..
Der Moment kurz vor dem Ziel – mit Gänsehaut
Die letzten anderthalb bis zwei Kilometer wurden nochmal besonders – nicht wegen der Strecke, sondern wegen dem, was in meinem Ohr war. Während ich die gesamte Tour über größtenteils einem Hörbuch gelauscht hatte, wechselte ich nun kurz vor dem Ziel bewusst die Musik.
Ich spielte „Tema da Vitória“ – das Lied, das in der Formel 1 erklang, wenn Ayrton Senna gewonnen hatte. Es ist für mich mehr als nur Musik. Es steht für Stärke, Ausdauer, Emotion – und ein Ziel, das man mit harter Arbeit erreicht hat.
Als die ersten Töne einsetzten, bekam ich Gänsehaut. Der Moment, in dem man weiß: Du hast es geschafft. Du bist angekommen.

Fazit
Am Sonntag, dem Tag danach, merke ich die 30 km deutlich – meine Ferse meldet sich. Aber: Es war ein voller Erfolg. Ich habe mein Tempo gehalten, meine Ernährung weitestgehend durchgezogen und vor allem mental durchgehalten.
Ich nehme aus dem Harzmarsch mit:
- Verpflegung muss geplant & gegessen werden!
- Stöcke sind Gold wert bei Anstiegen.
- Das richtige Tempo ist entscheidend.
- Nicht jeder Lauf ist leicht – aber jeder bringt dich weiter.
Ein Thema, das mich seitdem beschäftigt, ist die Ernährung bei noch längeren Distanzen.
Die Keto-Ernährung hat bei 30 km gut funktioniert – bis zu dem Punkt, an dem ich mein Essen vergessen habe. Der Energieeinbruch kam plötzlich und hat mich spüren lassen, wie sensibel der Körper auf Unterversorgung reagiert.
Das bringt mich ins Grübeln:
Was passiert bei 50, 75 oder gar 100 Kilometern?
Reicht Keto da wirklich aus – oder wäre es klüger, beim Event auf herkömmliche Verpflegung wie Eintopf oder Pasta zurückzugreifen, die dort ohnehin angeboten werden?
Ich weiß, dass ich keine stark zuckerhaltigen Riegel essen muss – aber vielleicht liegt die Wahrheit irgendwo dazwischen: Keto im Alltag, angepasst auf Events.
Diese Fragen nehme ich mit in die nächsten Trainings und Märsche – und ich bin sicher, die Praxis wird mir die Antworten geben.
Dieser Harzmarsch war mein Einstieg in offizielle Langstrecken-Events – und ich bin gespannt, wohin mich die nächsten Wege führen werden.
Bleibt dran, demnächst folgt meine Packliste für solche Events
Hast du auch schon an einem Harzmarsch oder ähnlichen Event teilgenommen? Wie bereitest du dich darauf vor? Lass es mich in den Kommentaren wissen oder schreib mir über Instagram!
2 Antworten
Wow, Thorsten!
Es ist ja irre was du geleistet hast und was du dir noch vor nehmen willst.
Schöne Bilder vom Harz. Zu meiner Zeit waren bedeutend mehr Bäume zu sehen. Das einzig positive an der Misere ist,
der Weitblick und die Sicht der damals versteckten Felsen im Wald.
Bleib weiterhin dabei und gute Sohle gewünscht.
Danke für die netten Worte. Ich gebe weiterhin mein bestes und werde das Ziel nicht aus den Augen verlieren. Der Harz ist wunderschön. Es ist schade was mit den Bäumen so passiert, trotzdem ist er jedesmal wieder eine Reise wert. Ich komm auf jedefall wieder.