Hallo Zusammen,
heute möchte ich euch von meinem 40-km-Marsch berichten – einem Tag voller Erkenntnisse, Herausforderungen und neuer Erfahrungen. Ich bin morgens um 7:30 Uhr aufgestanden, hatte alles vorbereitet und wollte eigentlich um 8:00 Uhr loslaufen. Doch wie es manchmal so ist, verzögerte sich mein Start, und ich kam schließlich erst um 8:40 Uhr los.
Das Wetter war traumhaft: blauer Himmel, strahlender Sonnenschein und eine angenehme Frische in der Luft. Ich startete meine Route am Neuen Garten, lief vorbei am Marmorpalais,
Schloss Cecilienhof, der Meierei und folgte dann der Havel Richtung Krampnitzsee. Da es früh morgens war, waren die Wege angenehm leer – die meisten Leute waren auf dem Weg zur Arbeit, und ich hatte die Strecke fast für mich allein.
Die erste Herausforderung: Die Döbritzer Heide
Kurz vor dem Krampnitzsee wurde das Laufen weniger angenehm, denn hier verläuft der Weg entlang der Landstraße Richtung Berlin – kein Highlight, aber eine notwendige Passage. Nach rund zwei Stunden bog ich nach links in die Döbritzer Heide ein – und bekam gleich den ersten Schock: der Boden war komplett matschig. Ich musste extrem vorsichtig laufen, um nicht auszurutschen oder im Schlamm zu versinken. Nach etwa 120 Metern wurde es besser, aber der Weg blieb anspruchsvoll, mit vielen feuchten und rutschigen Stellen.
Trotz allem kam ich gut voran und erreichte nach 20 Kilometern mein geplantes Pausenziel: das Einkaufszentrum Havelpark. Der eigentliche Anlass für diesen Marsch war nicht nur das Training, sondern auch die Möglichkeit, mir dort eine Schlemmertasche und meiner Frau eine Wikingerpute vom Bäcker Junge zu holen. Wir haben diese Bäckerei an der Ostsee kennengelernt – ich liebe die Schlemmertasche, meine Frau die Wikingerpute – und da sich das Einkaufszentrum Havelpark genau bei der 20-km-Marke befindet, war es der perfekte Wendepunkt für meinen 40-km-Marsch. Die Idee war, das Essen mitzunehmen und es später abends zu Hause gemeinsam zu genießen.
Natürlich passen die Schlemmertasche und die Wikingerpute nicht wirklich in meine sonstige Ernährung, aber man muss sich auch mal einen Cheat-Day gönnen. Und wenn der Cheat-Day dann mit einer 40-km-Wanderung verbunden ist, kann man das wohl verschmerzen!
Energieverbrauch & Unerwartete Erkenntnisse
Nach einer 20-minütigen Pause füllte ich meine Trinkblase mit Wasser und Elektrolyten auf, aß eine Kleinigkeit und machte mich auf den Rückweg. Diesmal wählte ich eine kürzere Route, die mich zwar wieder durch die Döbritzer Heide führte, aber auf einem direkteren Pfad zur Landstraße.
Eine wichtige Erkenntnis auf diesem Marsch ist, dass die Döbritzer Heide für mich persönlich momentan kein ideales Trainingsgebiet für Langstreckenmärsche ist. Der sandige und matschige Boden sorgte dafür, dass ich viel mehr Energie verbrauchte als auf festeren Wegen – ein ähnlicher Effekt wie beim Laufen auf Schnee. Das nächste Mal werde ich alternative Strecken suchen, um unnötige Erschöpfung zu vermeiden.
Die letzten Kilometer und das abrupte Ende
Bis Kilometer 24 lief es noch gut, auch wenn ich merkte, dass meine Hüfte- und Gesäßmuskulatur sich langsam bemerkbar machten. Doch in den folgenden Kilometern, zwischen Kilometer 24 und Kilometer 32, baute sich ein Schmerz allmählich auf. Er kam nicht plötzlich, sondern entwickelte sich schleichend und wurde mit jedem weiteren Kilometer intensiver.
Als ich bei Kilometer 32 – also 8 Kilometer vor dem Ziel – ankam, war der Schmerz schließlich so stark, dass ich eine Entscheidung treffen musste: Weitermachen oder abbrechen? Da ich nicht genau wusste, woher die Schmerzen kamen, und kein unnötiges Risiko eingehen wollte, entschied ich mich schweren Herzens, den Marsch vorzeitig zu beenden und mich abholen zu lassen.
Ursachenforschung und nächste Schritte
In den folgenden Tagen sprach ich mit erfahrenen Langstreckenläufern und Trailrunnern, um herauszufinden, was passiert sein könnte. Eine häufig gestellte Frage war: Was hast du verändert? Die Antwort: Meine Einlagen in den Schuhen.
Möglicherweise haben sie meine Fußstellung verändert und dadurch für eine ungewohnte Belastung gesorgt. Leider kam zusätzlich noch eine Erkältung hinzu, die mich für mehrere Tage außer Gefecht gesetzt hat. Dadurch konnte ich auch den Blogpost nicht direkt schreiben – sorry dafür!
Jetzt heißt es erst einmal: Regeneration und Neustart. Ich werde mit kürzeren Distanzen beginnen – 10 bis 15 km – und mich langsam wieder steigern. Außerdem werde ich ohne die neuen Einlagen laufen, um herauszufinden, ob sie tatsächlich der Auslöser für die Schmerzen waren.
Fazit: Jede Veränderung hat Auswirkungen
Auch wenn dieser 40-km-Marsch nicht wie geplant endete, sehe ich ihn nicht als Misserfolg. Ich habe viele wertvolle Lektionen gelernt:
- Kleine Veränderungen (wie Einlagen) können große Auswirkungen haben.
- Das Essen während des Marsches ist noch nicht perfekt optimiert. Mein bisheriger Favorit – Salami mit Parmesan – wird langsam eintönig. Ich werde stattdessen Nüsse ausprobieren, insbesondere Zedernkerne, die mir empfohlen wurden.
- Der Trainingsplan muss überarbeitet werden. Ein einziger langer Marsch pro Woche reicht eventuell nicht aus. Ich werde versuchen, öfter längere Einheiten einzuplanen, wenn es die Zeit erlaubt.
Der Harzmarsch steht in knapp drei Wochen an, und ich bin nach wie vor optimistisch, dass ich die 30 km schaffen werde. Ich freue mich darauf – und werde euch auf dem Laufenden halten!
Bis dahin: Bleibt gesund und aktiv!
Euer Thorsten