Hier findest du den Blogpost vonTag 2: Etappe von Kloster Lehnin nach Brandenburg an der Havel
Manchmal sind die besten Abenteuer die spontanen. Samstag, den 15. März 2025, hatte ich die Idee, am Sonntag eine längere Wanderung zu machen. Mein Plan war, etwa 30 km zu laufen. Ich öffnete Komoot, um eine passende Route zu finden – und da war er: der Brandenburger Jakobsweg. Die Etappe von Potsdam nach Kloster Lehnin passte perfekt zu meiner Distanz.
Kurzerhand entschied ich mich, eine Zweitagestour daraus zu machen. Ich suchte nach einer Unterkunft im Klosterhotel Lehnin und buchte sofort ein Zimmer. Die Vorfreude war riesig – und so begann mein kleines Pilgerabenteuer!
Tag 1: Von Potsdam nach Kloster Lehnin (ca. 30 km)
Start um 9:15 Uhr am Nauener Tor in Potsdam.
Die Temperaturen lagen bei 1°C, also entschied ich mich für das Zwiebelprinzip – mehrere Kleidungsschichten, die ich je nach Bedarf anpassen konnte. Anfangs war es noch neblig und kühl, doch schon nach einer Stunde begann die Sonne durchzukommen und es wurde langsam wärmer.
Entlang der Havel aus Potsdam hinaus
Vom Luisenplatz bog ich links ab zum Wasser und folgte dem Jakobsweg entlang der Havel. Hier wurde es direkt belebt: Spaziergänger, Radfahrer und andere Outdoor-Sportler nutzten den sonnigen Sonntagmorgen für Bewegung.
Der Weg führte mich vorbei an Hermannswerder, einer Halbinsel in der Havel, und weiter in Richtung Templiner See. Der Nebel begann sich langsam zu lichten, und mit jedem Kilometer wurde es angenehmer zu laufen.
Über die Baumgartenbrücke nach Petzow
In Geltow überquerte ich die Baumgartenbrücke und erreichte Petzow. Von hier aus folgte ich dem Ufer des Schwielowsees, vorbei am Resort Schwielowsee, bis zum Schloss Petzow.
Endlich Ruhe – Unterwegs nach Kloster Lehnin
Während der erste Teil der Strecke noch recht belebt war, wurde es nun ruhiger. Ich lief durch Felder und kleine Dörfer. Endlich konnte ich die Stille genießen. Es ging weiter durch den Wald, vorbei an einem Jakobsweg-Schild – ein Moment, der mir bewusst machte, dass ich tatsächlich auf einer echten Pilgerroute unterwegs war.
Ein besonderes Highlight war die Überquerung der Autobahn A10. Es ist immer ein seltsames Gefühl, auf einer Brücke zu stehen und unter sich den schnellen Verkehr zu beobachten, während man selbst zu Fuß unterwegs ist – Schritt für Schritt, im eigenen Tempo. Ein schöner Kontrast zwischen der Hektik der Autobahn und der Ruhe des Jakobswegs.
Dann tauchte ein Schild auf: „Achtung, Wolfsgebiet“. Ein kurzer Moment des Nachdenkens, aber ich wusste: Die Wahrscheinlichkeit, tatsächlich einem Wolf zu begegnen, ist verschwindend gering. Noch 8 km bis Kloster Lehnin.
Der letzte Abschnitt – Durch Wald, am Kolpinsee entlang und Ankunft in Lehnin
Die Stille hier war fast schon surreal. Keine Autos, keine Menschen, nur das Knirschen meiner Schritte auf dem Waldboden. Ich folgte dem Weg weiter, vorbei an hohen Bäumen, die sanft im Wind rauschten.
Dann erreichte ich den Kolpinsee. Die Wasseroberfläche war ruhig, und es lag eine friedliche Stimmung über dem See. Ich nutzte den Moment, um kurz innezuhalten und die Landschaft zu genießen. Solche Momente sind es, die eine Wanderung besonders machen.
Von hier aus waren es nur noch etwa 4 Kilometer bis nach Lehnin. Die letzten Kilometer führten mich durch den kleinen Ort. Schließlich erreichte ich gegen 16:15 Uhr das Klosterhotel Lehnin.
Dort checkte ich in mein Zimmer ein, legte die Füße hoch und ließ den Tag kurz Revue passieren. Ich war zufrieden – es war eine wunderschöne, abwechslungsreiche Etappe gewesen. Später machte ich mich noch auf den Weg in den Ort, um mir etwas zu essen zu holen. Ein wohlverdienter Döner-Teller bildete den perfekten Abschluss für diesen ersten Tag.
Vorbereitung für den nächsten Tag
Während ich in meinem Zimmer entspannte, plante ich bereits den kommenden Tag. Ich entschied mich, früh aufzustehen, um den zweiten Wandertag gut vorbereitet zu starten.
✔ 06:45 Uhr: Aufstehen und alles für die Wanderung bereitmachen
✔ 07:00 Uhr: Frühstück im Klosterhotel
✔ 07:30 Uhr: Noch schnell Wasser besorgen, um für die Strecke gerüstet zu sein
✔ 08:00 Uhr: Start der zweiten Etappe nach Brandenburg an der Havel
Mit diesen Gedanken schlief ich zufrieden ein und freute mich auf den nächsten Tag – gespannt, was mich auf den nächsten Kilometern des Jakobswegs erwarten würde.