Offizielle Webseite Christo Foerster: https://www.christofoerster.com/
Es gibt Menschen, Projekte oder Momente, die einen innerlich berühren – und manchmal auch den entscheidenden Schubs geben, endlich loszugehen. Für mich war genau das der Film „Abenteuerland“ von Christo Foerster. Er war nicht nur ein Film – er war ein Auslöser.
Ich möchte hier erklären, warum mich dieser Film so sehr bewegt hat, warum ich das, was Christo gemacht hat, so unglaublich inspirierend finde – und wie das mit meinem eigenen Weg und diesem Blog zusammenhängt.
Ziele setzen – und dann durchziehen
Ich war schon immer jemand, der sich große Ziele gesetzt hat. Für mich war es nie spannend, nur bis zur ersten Kurve zu gehen – ich wollte den ganzen Berg. Klar, dieser Weg ist härter, manchmal länger und oft mit Zweifeln gepflastert. Aber gerade weil er so viel fordert, gibt er auch mehr zurück.
Ich habe nie verstanden, warum ich ein Ziel „klein halten“ sollte. Um es schneller zu erreichen? Und dann? Dann ist es vorbei – bevor es überhaupt richtig angefangen hat. Ich glaube, wir Menschen wachsen an großen Herausforderungen. Nicht im bequemen Bereich. Nicht bei 20 Kilometern, wenn das eigentliche Ziel 100 sein könnte.
Dann kam „Abenteuerland“
Meine Frau brachte mich auf die Idee, diesen Film zu sehen. Ich bin seit ein paar Jahren leidenschaftlicher Stand-up-Paddler – und da wir in Potsdam wohnen, gibt es hier viele Möglichkeiten, aufs Wasser zu gehen. Also sagte ich: Klar, schauen wir rein.
Ich war zwei Mal drin. Einmal ganz normal – und dann ein zweites Mal, bei einer Vorstellung, bei der Christo Foerster selbst anwesend war. Leider hatte ich keine Möglichkeit, mit ihm zu sprechen – der Andrang war groß. Aber seine Energie, sein Projekt, seine Haltung… all das hat etwas in mir ausgelöst.
Planen – und dann einfach machen
Was mich am meisten fasziniert hat: dieser Typ hatte eine Idee. Total verrückt für viele. Vom Süden Deutschlands bis nach Sylt mit einem Stand-up-Paddleboard. Klingt unmöglich. Klingt verrückt. Klingt… genau richtig.
Er hat nicht nur davon geredet. Er hat sich hingesetzt. Geplant. Nachgedacht. Und es dann gemacht. Nicht, weil er musste. Sondern weil er wollte. Und er hat sich von niemandem aufhalten lassen. Nicht von Meinungen. Nicht von Zweifeln. Nicht von Hindernissen.
Diese Haltung – die kenne ich. Die lebt auch in mir. Seit ich denken kann. Wenn ich etwas will, dann ziehe ich es durch. Auch wenn es dauert. Auch wenn es wehtut. Auch wenn andere sagen: „Warum denn gleich so groß?“
Was mich zurückgeworfen hat – und was mich wieder aufstehen ließ
Warum kommt dieser Blog jetzt erst? Ich hatte vor einiger Zeit einen Unfall. Schulter ausgekugelt, lange Reha, monatelang kein Sport, keine Bewegung, kein Ausgleich. Es war hart. Und es hat etwas in mir verändert. Golf – früher meine Leidenschaft – geht nicht mehr. Zu riskant für die Schulter.
Aber dann kam das Wandern zurück. Oder besser gesagt: Ich kam zurück zum Wandern. Und was ich daran liebe, habe ich in einem meiner früheren Blogposts schon beschrieben. Wandern erdet. Wandern fokussiert. Wandern heilt.
Und genau da, beim Wiederentdecken meiner Leidenschaft, kam „Abenteuerland“ ins Spiel. Ich sah Christo kämpfen. Durchhalten. Weitermachen. Und ich wusste: Das ist der Weg. Nicht sein Weg. Mein Weg.
Die 100 Kilometer – mein persönliches Abenteuerland
Jetzt trainiere ich für meinen 100-km-Marsch. Und ja – ich habe dieselben Stimmen gehört, wie damals bei anderen Zielen:
- „Muss es denn gleich so viel sein?“
- „Fang doch erstmal klein an.“
- „Warum setzt du dir so hohe Ziele?“
Weil ich es brauche. Weil es mein Weg ist. Weil ich mich nicht mit 20 km zufrieden gebe, wenn ich 100 gehen könnte. Weil ich wissen will, wie es sich anfühlt, wirklich an meine Grenzen zu kommen – und darüber hinaus.
Und dieser Blog ist Teil dieses Weges. Er dokumentiert nicht nur Kilometer, sondern Emotionen, Rückschläge, kleine Erfolge. Er ist mein digitales Abenteuerland.
Danke, Christo. Ehrlich.
Ich weiß nicht, ob du das jemals lesen wirst. Aber falls doch: Danke. Dein Film, deine Idee, dein Mindset – sie haben mich gepackt. Nicht als Fan. Sondern als Mensch, der seine eigene Geschichte schreibt. Ich ziehe den Hut vor deinem Projekt – und gleichzeitig ziehe ich los für mein eigenes.
Denn am Ende bleibt eine Erkenntnis, die in mir immer lauter wird:
„Ich kann es mir nicht leisten, das nicht zu tun“.
Fazit:
Dieser Blog ist nicht nur eine Sammlung von Wandertouren. Er ist ein Ausdruck von Haltung. Von Willen. Von dem Glauben daran, dass wir nicht warten müssen, bis jemand uns „erlaubt“, loszugehen.
Denn wie sagt Christo im Film so schön?
„Abenteuer beginnt da, wo der Alltag aufhört.“
Dann geh ich jetzt mal raus. Mein Alltag hat Pause.
2 Antworten
Hallo Thorsten, das klingt spannend. Ich kenne eine Frau, die auch die Langstrecken wandert, auch über 24 Std und mehr. Wenn Sie erzählt ist das total spannend, man merkt wie wichtig ihr das ist und die Power. Sie hat einiges im Leben zu stemmen und scheint hier für sich etwas gefunden zu haben.
Aber ehrlich, es ist nicht meins.
Liebe Grüße, Ruth
Hallo Ruth, ja ich finde solche Geschichten auch immer spannend und inspirierend. Ich habe mich oft gefragt, was Menschen dazu bewegt, solche langen Strecken zu gehen – sei es aus persönlichen Gründen, zur Verarbeitung, zur Herausforderung oder einfach aus Neugier. Wenn man selbst mal auf dem Weg ist, merkt man schnell….Jeder nimmt etwas ganz Eigenes mit. Genauso ist es völlig in Ordnung, wenn das für einen selbst nichts ist. Jeder hat seinen eigenen Zugang zu dem, was Ihm oder Ihr Kraft gibt.